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KAMMERFASSUNGEN?

Zum Wie und Warum

Bearbeitungen sind vermutlich so alt wie die Originale. Seit es Musik gibt, existiert das Nachspielen, Abschreiben, Verändern und Übertragen von Musik in alle möglichen Formen für alle erdenklichen Zwecke. Das reicht von Bach'schen Bearbeitungen von Vivaldi-Violinkonzerten für Cembalo, den "Harmoniemusiken" (Versionen für Bläserensemble) von Mozart-Opern, über sogenannte Stadttheaterfassungen von Puccini- und Strauss-Opern bis zu Salonorchesterfantasien, Klavierfassungen für höhere Töchter, kompositorischen Neuerfindungen und Nachempfindungen.

Während zahlreiche aktuelle Bearbeitungen die Absicht verfolgen, das Bekannte mit der Gegenwart in Beziehung zu setzen und den Originalklang aufzufächern, ist meine Absicht, eine minimale Besetzung zu finden, die mit einigen Solisten Fülle und Klang der Vorlage weitestmöglich beibehält:

im Rahmen der Kammermusik soll eine Illusion des großen Orchesters erreicht werden. Das hat zur Folge, daß sich auch nicht alle Stücke gleichermaßen für diese Art der Bearbeitung eignen.

Voraussetzung dafür sind ein gutes Gespür für Klangmischungen, für dynamische Balance zwischen den Instrumenten und ein sorgfältiges Nachspüren der Linien und der polyphonen Struktur der Komposition.

Großer Reiz dieser Versionen ist, daß sie sich in einen ganz neuen Rahmen stellen lassen. Plötzlich sind diese Werke in kleinen und ungewohnten Räumen erfahrbar und lassen sich in Beziehung setzen zu Literatur (Lesungen), Schauspiel und unzähligen weiteren Verwandten der Musik, die im großen Konzertsaal weniger zuhause sind.

Kammerfassungen: Text
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